Analyse der EvidenceSeeker DemoApp
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Allzu leicht wird übersehen, dass Wachstum sich nicht im Mehren materieller Bequemlichkeiten erschöpft, sondern vielen auch die schiere Existenz sichert oder erträglicher macht – und oft mit zunehmender Demokratisierung, mehr Geschlechtergerechtigkeit oder besserer Alphabetisierung einherging.
Analyseergebnisse
Es folgen die von der Pipeline gefundenen Interpretationen der eingegebenen Aussagen und deren Bewertung bezüglich der gegebenen Wissensbasis.
Gefundene Interpretation: Wachstum sollte die Existenz sichern oder erträglicher machen. [normative Aussage]
Aussagen vom Typ 'normativ' wurden vom EvidenceSeeker nicht geprüft.
Gefundene Interpretation: Wachstum geht oft mit zunehmender Demokratisierung einher. [deskriptive Aussage]
Bestätigungslevel: weder bestätigt noch widerlegt
Einzelanalysen bzgl. relevanter Textstellen
Quelle: Barbara, Lippert - Strategische Wende? (Link)
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Textstelle: "2020 einigte sich die Gemeinschaft auf eine 'neue Methodologie',[17] um den Erweiterungsprozess dynamischer, glaubwürdiger und berechenbarer zu machen und im Fall von Reformrückschritten der Kandidaten die Unterstützung wieder zu reduzieren." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Einzelne Mitgliedstaaten wollten daraufhin die Beziehungen dynamisieren: 2014 startete etwa der Berliner Prozess mit dem Schwerpunkt auf regionaler Wirtschaftskooperation und 2018 ergriffen die deutsche und britische Regierung eine Initiative zur Wiederbelebung des Reformprozesses in Bosnien-Herzegowina. Außerdem legte die Kommission 2018 sechs Leitinitiativen vor, die ausdrücklich 'eine glaubwürde Erweiterungsperspektive für und ein verstärktes Engagement der EU gegenüber dem westlichen Balkan' anvisierten. [16] Im selben Jahr wurde zudem der Westbalkan-Gipfel lanciert, bei dem sich Staats- und Regierungschefs der EU und der sechs Länder treffen. 2020 einigte sich die Gemeinschaft auf eine 'neue Methodologie',[17] um den Erweiterungsprozess dynamischer, glaubwürdiger und berechenbarer zu machen und im Fall von Reformrückschritten der Kandidaten die Unterstützung wieder zu reduzieren. Alle diese Bemühungen signalisierten, dass vor allem die Wirtschaft in den Westbalkanländern nicht schnell und stark genug wuchs. Für ausländische Investoren waren die Rahmenbedingungen angesichts von Korruption, Rechtsunsicherheit, Abwanderung von jungen Menschen, relativ kleinen und fragmentierten Märkten, geringer Kaufkraft der Bevölkerung und unsicheren Entwicklungsperspektiven wenig attraktiv. Vom möglichen EU-Beitritt der Ukraine und dem derzeitigen neuen Momentum für die Erweiterungspolitik profitieren auch die Staaten des Westbalkans."
Textstelle: "Sie stellte im Juni 2022 etwa die Weichen für eine gradualistische Erweiterungspolitik, um 'die schrittweise Integration zwischen der Europäischen Union und der Region [dem Westbalkan] bereits während des Erweiterungsprozesses auf umkehrbare und leistungsorientierte Weise weiter voranzubringen'." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Dies ist ein Beispiel für die schrittweise Integration, die sich nun auch auf die Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und ihren Unterbau bezieht. Schrittweise Integration In den meisten Ländern des Westbalkans ist – anders als in Moldau und selbst unter Kriegsbedingungen in der Ukraine – wenig Momentum für Reformen zu erkennen. Auch deswegen entwickelt die EU ihre Erweiterungsmethode inkrementell weiter. Sie stellte im Juni 2022 etwa die Weichen für eine gradualistische Erweiterungspolitik, um 'die schrittweise Integration zwischen der Europäischen Union und der Region [dem Westbalkan] bereits während des Erweiterungsprozesses auf umkehrbare und leistungsorientierte Weise weiter voranzubringen'. [26] Durch solche Zwischenschritte sollen Fortschritte in einzelnen Sektoren unmittelbar, also vor dem förmlichen Beitritt eines Landes, durch Finanzhilfen, Zugang zu Teilen des Binnenmarkts sowie die Teilhabe an Programmen und Agenturen der EU belohnt werden. Schon die AA/DCFTA haben diese Möglichkeiten eröffnet, aber die EU will dies nun für alle Kandidaten systematischer betreiben. Der neue Wachstumsplan für den Westbalkan mit seinen vier Pfeilern geht in diese Richtung."
Textstelle: "So spricht die EU traditionell von Erweiterung im Sinne einer Vergrößerung, jedoch nicht von Expansion, die eine zielgerichtete Aufnahme oder gar Rekrutierung von Ländern verfolgt." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[1] Die EU reagiert, wenn Regierungen einen Antrag auf Aufnahme ihres Landes stellen oder dies ankündigen. An Aspiranten gab und gibt es dabei keinen Mangel. In allen Erweiterungsrunden seit 1973 machten sich zwar einzelne Mitgliedstaaten für den Beitritt des einen oder anderen Landes stark, aber von einer gemeinschaftlichen, proaktiven Strategie gegenüber ausgesuchten europäischen Drittstaaten konnte nicht die Rede sein. So spricht die EU traditionell von Erweiterung im Sinne einer Vergrößerung, jedoch nicht von Expansion, die eine zielgerichtete Aufnahme oder gar Rekrutierung von Ländern verfolgt. [2] Auch die Praxis, mehrere Länder zum selben Zeitpunkt aufzunehmen, entsprang nicht einem geopolitischen Ansatz, wie es die Bezeichnungen 'Nord-' oder 'Süderweiterung' nahelegen könnten. Ohnehin befasste sich die EU im Zeichen von Grenzabbau und Transnationalität kaum mit der territorial-physischen Dimension des Binnenmarkts oder des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts. [3] Erst mit Blick auf die nach 1989 möglich gewordene Osterweiterung entwickelte die EU eine umfassende Strategie, die die Europäische Kommission in der 'Agenda 2000'[4] skizzierte."
Quelle: Kaeding, Michael - Wie soll die Union wachsen? (Link)
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Textstelle: "Der große Unterschied zu 1999 besteht heute darin, dass eine Reform des EU-Erweiterungsprozesses mit einer Neutralisierung der Bedrohung durch den Kreml einhergehen muss." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Mit verschiedenen Mitteln versetzt die neoimperiale Kontrolle Russlands über die Staaten der ehemaligen Sowjetunion alle Länder in höchste Alarmbereitschaft und in eine Position größter Verwundbarkeit, von der insbesondere die Länder in der östlichen Nachbarschaft der EU und auf dem westlichen Balkan betroffen sind. Diese Mittel reichen von wirtschaftlicher und politischer Einflussnahme über Desinformation und Wahlbeeinflussung bis hin zu Cyberangriffen und militärischer Gewalt. [25] Russland stellt die Grundprinzipien einer regelbasierten internationalen Ordnung und damit die Werte und Interessen der EU permanent infrage. Der große Unterschied zu 1999 besteht heute darin, dass eine Reform des EU-Erweiterungsprozesses mit einer Neutralisierung der Bedrohung durch den Kreml einhergehen muss. Oder kann die EU realistischerweise erwarten, dass sich die Ukraine, Moldau, Georgien und die sechs Balkanstaaten in den kommenden Jahren zu vollwertigen liberalen Demokratien entwickeln, wenn der Kreml jeden Tag unerbittlich gegen sie und ihre Bevölkerungen vorgeht? [26] Wir haben in der EU auch ohne eine allgegenwärtige Bedrohung durch Russland bereits Probleme mit der Rechtsstaatlichkeit in manchen Mitgliedstaaten. Welche Integrationsfortschritte können wir also in den nächsten Jahren tatsächlich erwarten?"
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Textstelle: "War die Unterstützung der Erweiterung früher vor allem durch wirtschaftliche Interessen motiviert, so hat heute der Sicherheitsaspekt in Kombination mit einer wertebasierten Haltung an Bedeutung gewonnen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Polen und Schweden stehen dagegen exemplarisch für jene Gruppe von EU-Staaten, die nicht spezifisch an den Westbalkan denken, sondern traditionell zu den Befürwortern der EU-Osterweiterung gehören und sich daher federführend an der EU-Initiative Östliche Partnerschaft von 2009 beteiligt haben, um die Integration der Länder in der östlichen Nachbarschaft der Union stärker zu unterstützen, vor allem, um die Stabilität in der Region zu sichern. Der Krieg Russlands in der Ukraine hat bei ihnen zu einer spürbaren sicherheitspolitischen Präferenzverschiebung in Richtung Erweiterung geführt. Mit dem Krieg sind aber auch die Werte, die mit der Zugehörigkeit zum „Westen“ verbunden werden, wichtiger denn je geworden. War die Unterstützung der Erweiterung früher vor allem durch wirtschaftliche Interessen motiviert, so hat heute der Sicherheitsaspekt in Kombination mit einer wertebasierten Haltung an Bedeutung gewonnen. Darüber hinaus gibt es Länder wie Portugal, die trotz ihrer geografischen Entfernung am westlichen Rand der Union die Erweiterungsrunden als eine Form der Solidarität und der Begleichung einer „Schuld der Dankbarkeit“ unterstützt haben. Hier wird die Erweiterung der EU um den Westbalkan, die Ukraine, die Republik Moldau und Georgien im Kontext eines Prozesses der europäischen integrativen Solidarität verstanden. Die portugiesische Haltung steht zugleich aber auch exemplarisch für gesellschaftliche und politische Veränderungen innerhalb eines Landes – und dafür, dass sich nationale Diskurse verändern können."
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Textstelle: "Verlangsamung des EU-Erweiterungsprozesses den Einfluss anderer Akteure – insbesondere Russlands und Chinas, aber auch der Türkei – zu stärken droht." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Verlangsamung des EU-Erweiterungsprozesses den Einfluss anderer Akteure – insbesondere Russlands und Chinas, aber auch der Türkei – zu stärken droht. Dänemark befürchtet wie viele andere Mitgliedstaaten, dass sich die Westbalkanländer China, der Türkei und Russland zuwenden könnten, wenn die EU sie zu lange außen vor lässt. Auch der damalige schwedische Minister für EU-Angelegenheiten, Hans Dahlgren, vertrat die Ansicht, dass die EU-Erweiterung eines der besten geopolitischen Instrumente der Union und ein Weg zur Schaffung von Sicherheit und Stabilität in Europa ist. Der Westbalkan ist daher für viele auch eine Schlüsselregion in Bezug auf Energie, Migration und Sicherheit."
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Textstelle: "Oder kann die EU realistischerweise erwarten, dass sich die Ukraine, Moldau, Georgien und die sechs Balkanstaaten in den kommenden Jahren zu vollwertigen liberalen Demokratien entwickeln, wenn der Kreml jeden Tag unerbittlich gegen sie und ihre Bevölkerungen vorgeht?" (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Diese Mittel reichen von wirtschaftlicher und politischer Einflussnahme über Desinformation und Wahlbeeinflussung bis hin zu Cyberangriffen und militärischer Gewalt. [25] Russland stellt die Grundprinzipien einer regelbasierten internationalen Ordnung und damit die Werte und Interessen der EU permanent infrage. Der große Unterschied zu 1999 besteht heute darin, dass eine Reform des EU-Erweiterungsprozesses mit einer Neutralisierung der Bedrohung durch den Kreml einhergehen muss. Oder kann die EU realistischerweise erwarten, dass sich die Ukraine, Moldau, Georgien und die sechs Balkanstaaten in den kommenden Jahren zu vollwertigen liberalen Demokratien entwickeln, wenn der Kreml jeden Tag unerbittlich gegen sie und ihre Bevölkerungen vorgeht? [26] Wir haben in der EU auch ohne eine allgegenwärtige Bedrohung durch Russland bereits Probleme mit der Rechtsstaatlichkeit in manchen Mitgliedstaaten. Welche Integrationsfortschritte können wir also in den nächsten Jahren tatsächlich erwarten? Die Beitrittskandidaten gehen existenzielle Sicherheitsrisiken ein, wenn sie sich für uns, für die Demokratie, für die EU entscheiden."
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Textstelle: "Klar ist, dass die Erweiterung die Disparitäten zwischen den Staaten und Regionen der EU erheblich vergrößern wird." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[5] Wer wann beitreten wird, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Können die EU- Institutionen eine höhere Mitgliederzahl überhaupt verkraften? Kann sich die EU die Kosten für die Aufnahme von Ländern leisten, die viel ärmer als der EU- Durchschnitt sind und deren Wirtschaft weitgehend von der Landwirtschaft abhängt? Klar ist, dass die Erweiterung die Disparitäten zwischen den Staaten und Regionen der EU erheblich vergrößern wird. Folglich wird sie unweigerlich Anpassungen des auf dem Bruttoinlandsprodukt basierenden EU-Haushalts erfordern. Entweder wird der Kuchen größer und das Gesamtbudget steigt – oder jeder bekommt ein kleineres Stück. Folglich wird es zu einer tiefgreifenden Umverteilung von EU-Mitteln zwischen den Mitgliedstaaten kommen."
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Textstelle: "[24] Wir sollten ehrlich mit unseren eigenen Problemen in der EU umgehen und offen ansprechen, dass auch wir uns tagtäglich für die Prinzipien einer liberalen Demokratie, für einen funktionierenden Rechtsstaat einsetzen müssen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Schließlich werden einige Mitgliedstaaten die Diskussion über die Rechtsstaatlichkeit mit Nachdruck vorantreiben und sich entschieden gegen jeden demokratischen Rückschritt innerhalb der Union wehren. Manche Länder haben bereits deutlich gemacht, dass neue EU-Mitglieder vor ihrem Beitritt alle Regeln der Union einhalten müssen. Hier muss allerdings selbstkritisch angemerkt werden, dass die EU zunächst selbst ihre Hausaufgaben machen muss. [24] Wir sollten ehrlich mit unseren eigenen Problemen in der EU umgehen und offen ansprechen, dass auch wir uns tagtäglich für die Prinzipien einer liberalen Demokratie, für einen funktionierenden Rechtsstaat einsetzen müssen. Nur so können wir einen ehrlichen Dialog führen und langfristig überzeugen: Wie kann man liberale Demokratie lernen? Handelt es sich dabei um einen linearen Prozess? Wie kann der Fortschritt aufrechterhalten werden?"
Quelle: Hüther, Michael - "Wir sind zu weit gegangen" (Link)
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Textstelle: "Jetzt sind wir in einer Situation mit schwachem Wachstum, in der wir eigentlich feststellen müssten: Wachstum zu organisieren, ist nicht einfach, denn die Potenziale sind nicht mehr da." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Deutschland galt vor gut 20 Jahren als kranker Mann Europas. Damals hatten wir keine Probleme, die Lage zu erkennen: Wachstumsschwäche verbunden mit einer hohen, sehr beharrlichen Arbeitslosigkeit, in der Spitze über fünf Millionen Beschäftigungslose. Das war Auslöser für große Reformen. Jetzt sind wir in einer Situation mit schwachem Wachstum, in der wir eigentlich feststellen müssten: Wachstum zu organisieren, ist nicht einfach, denn die Potenziale sind nicht mehr da. Wir wissen um den Alterungsprozess. Arbeit verknappt sich. Das Bruttoinlandsprodukt kann nicht wachsen, wenn das Produkt aus Arbeitsvolumen und Produktivität je Stunde nicht steigt."
Quelle: Alexander, Grasse - Stabil fragil? (Link)
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Textstelle: "[1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Allerdings ist die Sparneigung der privaten Haushalte weiterhin relativ hoch, was den Konsum bremst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2023 gegenüber 2022 um 0,9 Prozent zu, womit Italien die Wachstumsrate des Euroraums von 0,4 Prozent deutlich übertraf. Im Ergebnis befand sich das reale BIP 2023 erstmals wieder auf dem Vorkrisenniveau von 2007. [1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Nachdem die Arbeitslosenquote 2021 noch bei hohen 9,7 Prozent gelegen hatte, sank sie bis 2023 auf 7,8 Prozent. Die Beschäftigungsquote unter den 20- bis 64-Jährigen lag mit 66,3 Prozent knapp drei Prozentpunkte über dem Vorpandemieniveau von 2019. Dabei nahm die Zahl unbefristeter Arbeitsverträge zuletzt zu, was die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht."
Quelle: Görg, Holger - Comeback der Industriepolitik? (Link)
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Textstelle: "Ist der Wachstumsunterschied darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen gefördert wurden, oder einfach darauf, dass diese Branchen per se andere Wachstumsaussichten haben?" (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Die Auswahl erfolgt also nicht zufällig, sondern in der Regel nach ökonomischen Kriterien. Es werden also Unternehmen oder Branchen gefördert, die ein anderes Wachstumspotenzial haben als andere, nicht geförderte Unternehmen. Bei einer solchen Ausgangslage ist es für die Forschung nicht einfach, nachzuweisen, ob die Wirtschaftspolitik einen Einfluss hatte. Ist der Wachstumsunterschied darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen gefördert wurden, oder einfach darauf, dass diese Branchen per se andere Wachstumsaussichten haben? Eine Reihe neuerer empirischer Studien nähert sich diesem Problem mit detaillierten theoretischen Modellen und neu entwickelten empirischen Methoden. Diese Studien liefern methodisch glaubwürdige Belege für die Hypothese, dass industriepolitische Maßnahmen wirksam sein können. [11] So zeigt beispielsweise die Analyse einer industriepolitischen Intervention in Südkorea in den 1970er Jahren, die insbesondere auf die Schwer- und Chemieindustrie abzielte, dass diese Politikmaßnahme den komparativen Vorteil der ausgewählten Industrie positiv beeinflusste und damit das Wachstum der Exportunternehmen und ihrer Zulieferer in diesen Sektoren nachhaltig ankurbelte."
Gefundene Interpretation: Wachstum geht oft mit besserer Alphabetisierung einher. [deskriptive Aussage]
Bestätigungslevel: weder bestätigt noch widerlegt
Einzelanalysen bzgl. relevanter Textstellen
Quelle: Hüther, Michael - "Wir sind zu weit gegangen" (Link)
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Textstelle: "Jetzt sind wir in einer Situation mit schwachem Wachstum, in der wir eigentlich feststellen müssten: Wachstum zu organisieren, ist nicht einfach, denn die Potenziale sind nicht mehr da." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Deutschland galt vor gut 20 Jahren als kranker Mann Europas. Damals hatten wir keine Probleme, die Lage zu erkennen: Wachstumsschwäche verbunden mit einer hohen, sehr beharrlichen Arbeitslosigkeit, in der Spitze über fünf Millionen Beschäftigungslose. Das war Auslöser für große Reformen. Jetzt sind wir in einer Situation mit schwachem Wachstum, in der wir eigentlich feststellen müssten: Wachstum zu organisieren, ist nicht einfach, denn die Potenziale sind nicht mehr da. Wir wissen um den Alterungsprozess. Arbeit verknappt sich. Das Bruttoinlandsprodukt kann nicht wachsen, wenn das Produkt aus Arbeitsvolumen und Produktivität je Stunde nicht steigt."
Quelle: Görg, Holger - Comeback der Industriepolitik? (Link)
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Textstelle: "Ist der Wachstumsunterschied darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen gefördert wurden, oder einfach darauf, dass diese Branchen per se andere Wachstumsaussichten haben?" (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Die Auswahl erfolgt also nicht zufällig, sondern in der Regel nach ökonomischen Kriterien. Es werden also Unternehmen oder Branchen gefördert, die ein anderes Wachstumspotenzial haben als andere, nicht geförderte Unternehmen. Bei einer solchen Ausgangslage ist es für die Forschung nicht einfach, nachzuweisen, ob die Wirtschaftspolitik einen Einfluss hatte. Ist der Wachstumsunterschied darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen gefördert wurden, oder einfach darauf, dass diese Branchen per se andere Wachstumsaussichten haben? Eine Reihe neuerer empirischer Studien nähert sich diesem Problem mit detaillierten theoretischen Modellen und neu entwickelten empirischen Methoden. Diese Studien liefern methodisch glaubwürdige Belege für die Hypothese, dass industriepolitische Maßnahmen wirksam sein können. [11] So zeigt beispielsweise die Analyse einer industriepolitischen Intervention in Südkorea in den 1970er Jahren, die insbesondere auf die Schwer- und Chemieindustrie abzielte, dass diese Politikmaßnahme den komparativen Vorteil der ausgewählten Industrie positiv beeinflusste und damit das Wachstum der Exportunternehmen und ihrer Zulieferer in diesen Sektoren nachhaltig ankurbelte."
Quelle: Franceso, Palermo - Autoritär reformiert? (Link)
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Textstelle: "Diese Aufgabe bedeutet konkret, dass zum Beispiel festgelegt werden muss, wie viele Schüler:innen pro Lehrkraft in den Schulen unterrichtet werden dürfen, wie viele Intensivbetten auf tausend Einwohner:innen kommen sollen, wie hoch die Emissionsgrenzwerte sein dürfen und so weiter." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "72 Abs. 2 GG). Während es sich in Deutschland jedoch um eine Klausel für die Ausübung der Gesetzgebungsfunktion des Bundes in Angelegenheiten der konkurrierenden Gesetzgebung handelt, muss in Italien die Festlegung dieser Kriterien im Voraus erfolgen, das heißt, ehe Befugnisse auf die Regionen übertragen werden können. Diese Aufgabe bedeutet konkret, dass zum Beispiel festgelegt werden muss, wie viele Schüler:innen pro Lehrkraft in den Schulen unterrichtet werden dürfen, wie viele Intensivbetten auf tausend Einwohner:innen kommen sollen, wie hoch die Emissionsgrenzwerte sein dürfen und so weiter. Gemäß Gesetz 86/2024 über die differenzierte Autonomie und dem Haushaltsgesetz für 2024 hat der Staat beziehungsweise eine speziell eingerichtete Kommission zwei Jahre lang Zeit für die Festlegung dieser Werte. Nach der Festlegung muss überprüft werden, ob diese Standards in allen Regionen eingehalten werden. Erst dann können die Kompetenzen an jene Regionen übertragen werden, die sie beantragt haben."
Quelle: Barbara, Lippert - Strategische Wende? (Link)
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Textstelle: "Insgesamt wird die Erweiterungspolitik also stärker in die Entwicklungsziele der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik einschließlich der Verteidigung eingebettet, für deren Umsetzung die Kommission in den vergangenen zwei Jahren eine Serie von konkreten Vorschlägen auf den Weg gebracht hat." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "unter anderem um die Abwehr hybrider Bedrohungen geht. Die Union unterstützt zudem über die Europäische Friedensfazilität und andere Programme Waffenlieferungen von EU-Staaten an die Ukraine und die Produktion beziehungsweise die Beschaffung von Munition. Insgesamt wird die Erweiterungspolitik also stärker in die Entwicklungsziele der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik einschließlich der Verteidigung eingebettet, für deren Umsetzung die Kommission in den vergangenen zwei Jahren eine Serie von konkreten Vorschlägen auf den Weg gebracht hat. [25] Sie bezieht etwa die Ukraine ein in aktuelle Pläne für die Stärkung der verteidigungstechnologischen-industriellen Basis, um den Aufbau von militärischen Fähigkeiten der Mitgliedstaaten zu beschleunigen und abzustimmen. Dies ist ein Beispiel für die schrittweise Integration, die sich nun auch auf die Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und ihren Unterbau bezieht. Schrittweise Integration In den meisten Ländern des Westbalkans ist – anders als in Moldau und selbst unter Kriegsbedingungen in der Ukraine – wenig Momentum für Reformen zu erkennen."
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Textstelle: "Rat und Kommission argumentierten deshalb, dass die Erweiterungspolitik die '(geo-)strategische Investition in Frieden, Stabilität, Sicherheit und wirtschaftliches Wachstum'[15] sei." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[14] Gespeist wurden diese Überlegungen durch die von Anbeginn kontroverse Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei 2005, aber auch durch die 2003 offiziell als Alternative zur Erweiterung lancierte Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP). Das Interesse der EU an enger Kooperation mit Südosteuropa einschließlich der Türkei belebte sich angesichts des massiven Zustroms von Geflüchteten über die Balkanroute im Krisenjahr 2015. Zugleich nahm die EU eine wachsende geopolitische Konkurrenz mit Russland, China und auch der Türkei wahr, deren Präsenz und wirtschaftlich-politischer Einfluss in der Region stärker wurden. Rat und Kommission argumentierten deshalb, dass die Erweiterungspolitik die '(geo-)strategische Investition in Frieden, Stabilität, Sicherheit und wirtschaftliches Wachstum'[15] sei. Einzelne Mitgliedstaaten wollten daraufhin die Beziehungen dynamisieren: 2014 startete etwa der Berliner Prozess mit dem Schwerpunkt auf regionaler Wirtschaftskooperation und 2018 ergriffen die deutsche und britische Regierung eine Initiative zur Wiederbelebung des Reformprozesses in Bosnien-Herzegowina. Außerdem legte die Kommission 2018 sechs Leitinitiativen vor, die ausdrücklich 'eine glaubwürde Erweiterungsperspektive für und ein verstärktes Engagement der EU gegenüber dem westlichen Balkan' anvisierten. [16] Im selben Jahr wurde zudem der Westbalkan-Gipfel lanciert, bei dem sich Staats- und Regierungschefs der EU und der sechs Länder treffen."
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Textstelle: "So spricht die EU traditionell von Erweiterung im Sinne einer Vergrößerung, jedoch nicht von Expansion, die eine zielgerichtete Aufnahme oder gar Rekrutierung von Ländern verfolgt." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[1] Die EU reagiert, wenn Regierungen einen Antrag auf Aufnahme ihres Landes stellen oder dies ankündigen. An Aspiranten gab und gibt es dabei keinen Mangel. In allen Erweiterungsrunden seit 1973 machten sich zwar einzelne Mitgliedstaaten für den Beitritt des einen oder anderen Landes stark, aber von einer gemeinschaftlichen, proaktiven Strategie gegenüber ausgesuchten europäischen Drittstaaten konnte nicht die Rede sein. So spricht die EU traditionell von Erweiterung im Sinne einer Vergrößerung, jedoch nicht von Expansion, die eine zielgerichtete Aufnahme oder gar Rekrutierung von Ländern verfolgt. [2] Auch die Praxis, mehrere Länder zum selben Zeitpunkt aufzunehmen, entsprang nicht einem geopolitischen Ansatz, wie es die Bezeichnungen 'Nord-' oder 'Süderweiterung' nahelegen könnten. Ohnehin befasste sich die EU im Zeichen von Grenzabbau und Transnationalität kaum mit der territorial-physischen Dimension des Binnenmarkts oder des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts. [3] Erst mit Blick auf die nach 1989 möglich gewordene Osterweiterung entwickelte die EU eine umfassende Strategie, die die Europäische Kommission in der 'Agenda 2000'[4] skizzierte."
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Textstelle: "Sie stellte im Juni 2022 etwa die Weichen für eine gradualistische Erweiterungspolitik, um 'die schrittweise Integration zwischen der Europäischen Union und der Region [dem Westbalkan] bereits während des Erweiterungsprozesses auf umkehrbare und leistungsorientierte Weise weiter voranzubringen'." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Dies ist ein Beispiel für die schrittweise Integration, die sich nun auch auf die Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und ihren Unterbau bezieht. Schrittweise Integration In den meisten Ländern des Westbalkans ist – anders als in Moldau und selbst unter Kriegsbedingungen in der Ukraine – wenig Momentum für Reformen zu erkennen. Auch deswegen entwickelt die EU ihre Erweiterungsmethode inkrementell weiter. Sie stellte im Juni 2022 etwa die Weichen für eine gradualistische Erweiterungspolitik, um 'die schrittweise Integration zwischen der Europäischen Union und der Region [dem Westbalkan] bereits während des Erweiterungsprozesses auf umkehrbare und leistungsorientierte Weise weiter voranzubringen'. [26] Durch solche Zwischenschritte sollen Fortschritte in einzelnen Sektoren unmittelbar, also vor dem förmlichen Beitritt eines Landes, durch Finanzhilfen, Zugang zu Teilen des Binnenmarkts sowie die Teilhabe an Programmen und Agenturen der EU belohnt werden. Schon die AA/DCFTA haben diese Möglichkeiten eröffnet, aber die EU will dies nun für alle Kandidaten systematischer betreiben. Der neue Wachstumsplan für den Westbalkan mit seinen vier Pfeilern geht in diese Richtung."
Quelle: Alexander, Grasse - Stabil fragil? (Link)
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Textstelle: "Auf mittlere und längere Sicht allerdings wird auch ihre Regierung mehr Wachstum generieren und Arbeitsplätze schaffen, kurzum: wirtschaftliche Erfolge vorweisen müssen, um nicht wie so viele vor ihr zu scheitern." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Gleichwohl dürften sich die sozioökonomischen Konfliktlinien beziehungsweise deren Niederschlag in den Wahlpräferenzen zugunsten der beiden großen politischen Lager kurzfristig als relativ stabil erweisen. Es ist derzeit nicht davon auszugehen, exogene Schocks einmal ausgenommen, dass die Politikfelder Wirtschaft und Soziales rasch zu einer deutlichen Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse beitragen werden, zumal andere Fragen, wie die von Migration und Identität, weiter virulent und dominant sind. Anders formuliert: Kurzfristig hat Meloni aus dieser Richtung wohl wenig zu befürchten, zumal sie koalitionsintern die unangefochtene Führungsfigur ist. Auf mittlere und längere Sicht allerdings wird auch ihre Regierung mehr Wachstum generieren und Arbeitsplätze schaffen, kurzum: wirtschaftliche Erfolge vorweisen müssen, um nicht wie so viele vor ihr zu scheitern. Fußnoten [1] Sofern nicht anders ausgewiesen, beruhen alle Angaben zu Wirtschaft und Staatsfinanzen auf Daten des Istituto Nazionale di Statistica (Istat). Siehe unter anderem Rapporto annuale 2024, Rom 2024; Le prospettive per l’economia italiana nel 2024–2025, 6.6.2024, http://www.istat.it/wp-content/ uploads/2024/06/previsioni-2024-2025.pdf; sowie weitere Statistiken unter http://dati.istat.it. [2] Zum PNRR siehe auch den Beitrag von Karoline Rörig in dieser Ausgabe (Anm."
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Textstelle: "[1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Allerdings ist die Sparneigung der privaten Haushalte weiterhin relativ hoch, was den Konsum bremst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2023 gegenüber 2022 um 0,9 Prozent zu, womit Italien die Wachstumsrate des Euroraums von 0,4 Prozent deutlich übertraf. Im Ergebnis befand sich das reale BIP 2023 erstmals wieder auf dem Vorkrisenniveau von 2007. [1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Nachdem die Arbeitslosenquote 2021 noch bei hohen 9,7 Prozent gelegen hatte, sank sie bis 2023 auf 7,8 Prozent. Die Beschäftigungsquote unter den 20- bis 64-Jährigen lag mit 66,3 Prozent knapp drei Prozentpunkte über dem Vorpandemieniveau von 2019. Dabei nahm die Zahl unbefristeter Arbeitsverträge zuletzt zu, was die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht."
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Textstelle: "Der Investitionszuwachs 2023 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr kann sich zwar sehen lassen, er soll sich jedoch in den kommenden Jahren deutlich abschwächen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Insgesamt ist in der aktuellen Wirtschaftspolitik Italiens, obwohl Meloni auch in diesem Politikfeld wichtige Entscheidungen in den Palazzo Chigi zieht, indes keine klare Linie zu erkennen. Es finden sich sowohl neoliberale als auch staatsinterventionistische Ansätze, angebots- und nachfragepolitische Maßnahmen gibt es gleichermaßen. Die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung Italiens gibt der Regierung freilich etwas Rückenwind, allerdings ist die Situation risikobehaftet und mithin fragil, zumal sich zahlreiche Faktoren der nationalen politischen Steuerung entziehen. Der Investitionszuwachs 2023 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr kann sich zwar sehen lassen, er soll sich jedoch in den kommenden Jahren deutlich abschwächen. Insofern wären fallende Leitzinsen der Europäischen Zentralbank in Italien sehr willkommen, um die privaten Investitionen anzukurbeln und zugleich die staatliche Refinanzierung zu erleichtern, zumal die haushaltspolitischen Spielräume mit dem Ende der Aussetzung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes (SWP) nicht größer werden. Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes Italien sieht sich, wie unter anderem auch Frankreich, seit Juni 2024 wieder mit einem Defizitverfahren der EU konfrontiert, dasselbe ist für 2025 zu erwarten. Voraussichtlich frühestens 2026 wird das Land ein Haushaltsdefizit von weniger als drei Prozent des BIP vorweisen können."
Quelle: Ahrens, Ralf - Pragmatischer Interventionismus (Link)
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Textstelle: "Die von Bund und Ländern gemeinsam verantwortete regionale Strukturpolitik umfasste zwar ein breiteres Spektrum, zielte aber ebenfalls wesentlich auf die nachholende Industrialisierung eher ländlicher Gebiete sowie zunehmend auf die Stabilisierung traditioneller, vom Strukturwandel gebeutelter Industrielandschaften." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Längst ist der Begriff wieder salonfähig, nachdem er seit den 1960er Jahren für einige Zeit von einer umfassenderen „Strukturpolitik“ verdrängt worden war. Doch hatte insbesondere die sektorale, also auf einzelne Branchen bezogene und federführend vom Bundeswirtschaftsministerium betriebene Strukturpolitik stets den Fokus auf die Industrie gerichtet. Dienstleistungsbranchen spielten bestenfalls eine Nebenrolle, und für Landwirtschaft oder Verkehr waren eigene Ressorts zuständig. Die von Bund und Ländern gemeinsam verantwortete regionale Strukturpolitik umfasste zwar ein breiteres Spektrum, zielte aber ebenfalls wesentlich auf die nachholende Industrialisierung eher ländlicher Gebiete sowie zunehmend auf die Stabilisierung traditioneller, vom Strukturwandel gebeutelter Industrielandschaften. [1] Heute ist in der Selbstdarstellung des Bundeswirtschaftsministeriums hingegen ausdrücklich von „moderner Industriepolitik“ die Rede. [2] Daraus lässt sich zunächst einmal lernen, dass Industriepolitik auch dann stattfinden kann, wenn sie nicht als solche bezeichnet wird. Sie muss auch nicht systematisch als eigenständige Politik organisiert sein, um Auswirkungen auf die industrielle Struktur einer Volkswirtschaft auszuüben, welche wiederum von vielen anderen Politikfeldern wie Forschung und Technologie, Außenwirtschaft oder Arbeitsmärkten beeinflusst wird."
Quelle: Juhász, Réka and Steinwender, Claudia - Mehr als Protektionismus (Link)
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Textstelle: "In der wissenschaftlichen Forschung konnte an vielen Beispielen gezeigt werden, dass gerade Eisenbahnnetze viele positive Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum und Industrialisierung hatten." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[24] Einige Staaten wie Großbritannien oder Preußen überließen den Eisenbahnbau eher der Privatwirtschaft. Andere wiederum nahmen erheblichen Einfluss auf den Ausbau, auch wenn sie ihn nicht direkt finanzierten. Dies geschah beispielsweise durch die Vergabe von Landrechten und Konzessionen, durch Subventionen oder Gewinngarantien oder durch die Regulierung des Eisenbahnbetriebs. In der wissenschaftlichen Forschung konnte an vielen Beispielen gezeigt werden, dass gerade Eisenbahnnetze viele positive Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum und Industrialisierung hatten. Sie erschlossen weite landwirtschaftliche Gebiete innerhalb eines Landes für den Exportmarkt und ermöglichten Produktivitätssteigerungen durch eine stärkere Spezialisierung der Regionen innerhalb eines Landes. Diese Vorteile zeigen sich in den früh industrialisierten Ländern wie Großbritannien, in den später industrialisierten wie Schweden und Japan und sogar in den Kolonien wie Ghana und Britisch-Indien, wo die Entwicklung der Eisenbahn in erster Linie den Interessen der Kolonialherren und nicht der einheimischen Bevölkerung diente. Eisenbahnen führten auch zu mehr Innovation und Technologieübernahme, da Erfinder durch die verbesserten Transportmöglichkeiten mehr über technologische Bedürfnisse wussten und ihre Patente leichter verkaufen konnten."
Gefundene Interpretation: Wachstum besteht nicht nur im Mehren materieller Bequemlichkeiten. [deskriptive Aussage]
Bestätigungslevel: im hohen Maße bestätigt
Einzelanalysen bzgl. relevanter Textstellen
Quelle: Hüther, Michael - "Wir sind zu weit gegangen" (Link)
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Textstelle: "Jetzt sind wir in einer Situation mit schwachem Wachstum, in der wir eigentlich feststellen müssten: Wachstum zu organisieren, ist nicht einfach, denn die Potenziale sind nicht mehr da." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Deutschland galt vor gut 20 Jahren als kranker Mann Europas. Damals hatten wir keine Probleme, die Lage zu erkennen: Wachstumsschwäche verbunden mit einer hohen, sehr beharrlichen Arbeitslosigkeit, in der Spitze über fünf Millionen Beschäftigungslose. Das war Auslöser für große Reformen. Jetzt sind wir in einer Situation mit schwachem Wachstum, in der wir eigentlich feststellen müssten: Wachstum zu organisieren, ist nicht einfach, denn die Potenziale sind nicht mehr da. Wir wissen um den Alterungsprozess. Arbeit verknappt sich. Das Bruttoinlandsprodukt kann nicht wachsen, wenn das Produkt aus Arbeitsvolumen und Produktivität je Stunde nicht steigt."
Quelle: Görg, Holger - Comeback der Industriepolitik? (Link)
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Textstelle: "Ist der Wachstumsunterschied darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen gefördert wurden, oder einfach darauf, dass diese Branchen per se andere Wachstumsaussichten haben?" (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Die Auswahl erfolgt also nicht zufällig, sondern in der Regel nach ökonomischen Kriterien. Es werden also Unternehmen oder Branchen gefördert, die ein anderes Wachstumspotenzial haben als andere, nicht geförderte Unternehmen. Bei einer solchen Ausgangslage ist es für die Forschung nicht einfach, nachzuweisen, ob die Wirtschaftspolitik einen Einfluss hatte. Ist der Wachstumsunterschied darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen gefördert wurden, oder einfach darauf, dass diese Branchen per se andere Wachstumsaussichten haben? Eine Reihe neuerer empirischer Studien nähert sich diesem Problem mit detaillierten theoretischen Modellen und neu entwickelten empirischen Methoden. Diese Studien liefern methodisch glaubwürdige Belege für die Hypothese, dass industriepolitische Maßnahmen wirksam sein können. [11] So zeigt beispielsweise die Analyse einer industriepolitischen Intervention in Südkorea in den 1970er Jahren, die insbesondere auf die Schwer- und Chemieindustrie abzielte, dass diese Politikmaßnahme den komparativen Vorteil der ausgewählten Industrie positiv beeinflusste und damit das Wachstum der Exportunternehmen und ihrer Zulieferer in diesen Sektoren nachhaltig ankurbelte."
Quelle: Alexander, Grasse - Stabil fragil? (Link)
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Textstelle: "Der Investitionszuwachs 2023 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr kann sich zwar sehen lassen, er soll sich jedoch in den kommenden Jahren deutlich abschwächen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Insgesamt ist in der aktuellen Wirtschaftspolitik Italiens, obwohl Meloni auch in diesem Politikfeld wichtige Entscheidungen in den Palazzo Chigi zieht, indes keine klare Linie zu erkennen. Es finden sich sowohl neoliberale als auch staatsinterventionistische Ansätze, angebots- und nachfragepolitische Maßnahmen gibt es gleichermaßen. Die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung Italiens gibt der Regierung freilich etwas Rückenwind, allerdings ist die Situation risikobehaftet und mithin fragil, zumal sich zahlreiche Faktoren der nationalen politischen Steuerung entziehen. Der Investitionszuwachs 2023 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr kann sich zwar sehen lassen, er soll sich jedoch in den kommenden Jahren deutlich abschwächen. Insofern wären fallende Leitzinsen der Europäischen Zentralbank in Italien sehr willkommen, um die privaten Investitionen anzukurbeln und zugleich die staatliche Refinanzierung zu erleichtern, zumal die haushaltspolitischen Spielräume mit dem Ende der Aussetzung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes (SWP) nicht größer werden. Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes Italien sieht sich, wie unter anderem auch Frankreich, seit Juni 2024 wieder mit einem Defizitverfahren der EU konfrontiert, dasselbe ist für 2025 zu erwarten. Voraussichtlich frühestens 2026 wird das Land ein Haushaltsdefizit von weniger als drei Prozent des BIP vorweisen können."
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Textstelle: "[1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Allerdings ist die Sparneigung der privaten Haushalte weiterhin relativ hoch, was den Konsum bremst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2023 gegenüber 2022 um 0,9 Prozent zu, womit Italien die Wachstumsrate des Euroraums von 0,4 Prozent deutlich übertraf. Im Ergebnis befand sich das reale BIP 2023 erstmals wieder auf dem Vorkrisenniveau von 2007. [1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Nachdem die Arbeitslosenquote 2021 noch bei hohen 9,7 Prozent gelegen hatte, sank sie bis 2023 auf 7,8 Prozent. Die Beschäftigungsquote unter den 20- bis 64-Jährigen lag mit 66,3 Prozent knapp drei Prozentpunkte über dem Vorpandemieniveau von 2019. Dabei nahm die Zahl unbefristeter Arbeitsverträge zuletzt zu, was die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht."
Quelle: Robert, Kappel - Willkommen im Club. (Link)
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Textstelle: "Die Industrialisierung der Technologiemacht China [5] löste zudem einen Exportboom in den Rohstoffländern des BRICS aus, etwa in Brasilien und Russland, und ermöglichte diesen rohstoffexportierenden Ländern ein höheres Wachstum als den Industrieländern." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Jahrzehnten zudem erhebliche technologische Fortschritte und Innovationen, die zu einem wachsenden Anteil ihrer Hightech-Exporte führten und zugleich zu Abhängigkeiten der Länder des Globalen Südens und des Westens beitrugen (etwa in den Lieferketten). [4] Diese Veränderungen markieren einen deutlichen wirtschaftlichen Dominanzverlust des Westens. Die Industrialisierung der Technologiemacht China [5] löste zudem einen Exportboom in den Rohstoffländern des BRICS aus, etwa in Brasilien und Russland, und ermöglichte diesen rohstoffexportierenden Ländern ein höheres Wachstum als den Industrieländern. Die wirtschaftlichen Machtverschiebungen manifestieren sich vor allem darin, dass der BRICS-Verbund wichtige strategische Güter und Dienstleistungen anbietet – und relativ viele mächtige Großunternehmen global agieren, die von den unterschiedlichen Mitgliedstaaten unterstützt werden. [6] Dies lässt sich zum Beispiel an den jeweiligen Marktanteilen in wichtigen Produktgruppen und Dienstleistungen erkennen, etwa an der Dominanz in Kommunikationsnetzwerken und im Finanzsektor oder bei der Kreditvergabe an andere Länder, die mitunter zur Entstehung von Schuldnersituationen führt. [7] Besonders sichtbar wird die globale Neuvermessung der Wirtschaft an den globalen Wertschöpfungsketten (WSK), die zur vorherrschenden Organisationsform der Weltwirtschaft geworden sind."
Quelle: Woodworth, Max D. - Wachstum und Niedergang in Chinas "Geisterstädten" (Link)
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Textstelle: "Zugleich bleibt das grundlegende Wachstumsmodell Chinas trotz aufsehenerregender Krisen unangetastet." (Bestätigungslevel für die Interpretation: im hohen Maße bestätigt)
Textstelle mit Textkontext
- "Ihrer Ansicht nach sind die neuen Siedlungen am Stadtrand mit den geradlinigen, im Rastersystem angelegten Straßen, den zahlreichen Plätzen und Parks, der modernen Infrastruktur, attraktiven Architektur, den neuen Schulen und öffentlichen Einrichtungen ein Erfolg, wie die hohe Nachfrage nach den angebotenen Wohn- und Gewerbeimmobilien zeige. Das Motto 'Wir müssen nur bauen, dann werden sie schon kommen' hält sich nach wie vor und rechtfertigt, was man kritisch als 'überschüssigen Raum' bezeichnen könnte. Zugleich zeigen die jüngsten Einbrüche der lokalen Immobilienmärkte und die Pleite des Immobilienriesen Evergrande 2023 mit Schulden in Höhe von mehr als 200 Milliarden US-Dollar die extreme Anfälligkeit dieses ökonomischen Ansatzes, der zwar enorme räumliche und soziale Veränderungen bewirken kann, dessen Erfolg jedoch nach wie vor fraglich ist. Zugleich bleibt das grundlegende Wachstumsmodell Chinas trotz aufsehenerregender Krisen unangetastet. Die Städte, die an erster Stelle zur Erzielung von Profit und erst an zweiter Stelle als tatsächlicher Wohnraum gebaut werden, stehen als unheimliches, leeres Versprechen in der Landschaft. Aus dem Englischen von Heike Schlatterer, Pforzheim Fußnoten [1] Vgl. Behemoth – Der schwarze Drache, Regie: Zhao Liang, China–Frankreich 2015."
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Textstelle: "Doch wie die Weltbank festgestellt hat, ist Chinas urbaner Wandel mehr als ein wirtschaftliches Programm zur Unterstützung der Industrialisierung und technologischen Erneuerung." (Bestätigungslevel für die Interpretation: im hohen Maße bestätigt)
Textstelle mit Textkontext
- "Gleichzeitig verweist ihr Leerstand auf die Möglichkeit einer Urbanisierung ohne konkrete Nutzung. Auf diese Weise wird der Städtebau zu einem rein spekulativen Prozess, der auf den Punkt bringt, was die Soziologen Neil Brenner, Peter Marcuse und Margit Mayer als Dilemma der heutigen Zeit bezeichnet haben: Städte werden für den Profit gebaut, nicht für die Menschen. [10] Der chinesische Traum ist urban Eine Urbanisierung in dem Ausmaß und der Intensität, wie sie in China in den vergangenen Jahrzehnten zu beobachten war, hängt in der Tat von starkem Wirtschaftswachstum ab. Doch wie die Weltbank festgestellt hat, ist Chinas urbaner Wandel mehr als ein wirtschaftliches Programm zur Unterstützung der Industrialisierung und technologischen Erneuerung. Die Urbanisierung ist ein politisches Projekt mit dem Ziel einer völligen Umgestaltung der Gesellschaft. Das Streben nach Urbanisierung ist demnach ideologisch begründet. Der ideologische Charakter zeigt sich etwa in Staatspräsident Xi Jinpings Formulierung des 'chinesischen Traums'."
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Textstelle: "M. Zhu, City Without City: Urbanisation Development Model Is Urgently in Need of Change (chinesisch), in: China Housing Magazine 2011, S." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Sarah Williams et al., Ghost Cities of China: Identifying Urban Vacancy Through Social Media Data, in: Cities 94/2019, S. 275–285. [8] Vgl. M. Zhu, City Without City: Urbanisation Development Model Is Urgently in Need of Change (chinesisch), in: China Housing Magazine 2011, S. 42–45, zit. nach Christian Sorace/William Hurst, China’s Phantom Urbanisation and the Pathology of Ghost Cities, in: Journal of Contemporary Asia 2/2016, S. 304–322."
Quelle: Hank, Rainer - In der Sackgasse (Link)
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Textstelle: "Länder wie Australien, die USA oder die Niederlande meldeten dagegen in den vergangenen 20 Jahren einen deutlich schrumpfenden Industriesektor, aber gleichzeitig ein überdurchschnittliches Wachstum." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Industriepolitik ist strukturkonservativ, willkürlich und teuer. Sie geht zudem von der falschen Voraussetzung aus, es gebe eine Korrelation oder gar Kausalität zwischen der Größe des Industriesektors und dem Wachstum der Wirtschaft. Dieses Missverständnis ist vor allem hierzulande verbreitet, weil Deutschland traditionell eine starke Industrie hat – einschließlich einer starken Industrielobby mit hohem Drohpotenzial. Länder wie Australien, die USA oder die Niederlande meldeten dagegen in den vergangenen 20 Jahren einen deutlich schrumpfenden Industriesektor, aber gleichzeitig ein überdurchschnittliches Wachstum. Daraus folgt: Ein großer Industriesektor ist für eine positive Wirtschaftsentwicklung weder notwendig noch hinreichend. Ihn mit Staatsgeld zu päppeln, verhindert im schlimmsten Fall, dass neue Wirtschaftszweige und Unternehmen entstehen, die ein besseres Wachstum generieren. [4] Dass der Preis für fossil erzeugten Strom steigt, ist im Übrigen aus Klimagründen ausdrücklich gewollt, und dieser Preis wurde, um indirekte CO2-Kosten abzufedern, allein im Jahr 2023 von der EU mit drei Milliarden Euro subventioniert."
Quelle: Lons, Camille - Im weltpolitischen Machtgefüge (Link)
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Textstelle: "Der Anteil Chinas an den Energieexporten der Region kletterte von weniger als 5 Prozent in den frühen 2000er Jahren auf über 20 Prozent im Jahr 2021." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Die Aussicht auf eine globale Energiewende verstärkte in US-Politikerkreisen das Gefühl, dass die Golfregion sehr bald an strategischer Bedeutung verlieren würde. Angesichts dieser neuen Situation weigerte sich Präsident Donald Trump 2019 beispielsweise, beim iranischen Angriff auf die saudischen Ölverarbeitungsanlagen in Abqaiq und Churais zu intervenieren, was in politischen Kreisen am Golf als Verrat gewertet wurde. Gleichzeitig ist China in den letzten zehn Jahren zum größten Ölimporteur der Welt und größten Abnehmer im Nahen Osten geworden. Der Anteil Chinas an den Energieexporten der Region kletterte von weniger als 5 Prozent in den frühen 2000er Jahren auf über 20 Prozent im Jahr 2021. [7] Laut Prognosen der Internationalen Energieagentur dürfte sich dieser Trend in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen. Entsprechend erklärte Amin H. Nasser, der Vorstandsvorsitzende des staatseigenen saudischen Ölkonzerns Aramco 2021, dass China für die nächsten 50 Jahre die oberste Priorität des Unternehmens bleiben werde. [8] Diese Verlagerung des Schwerpunkts globaler Energiemärkte nach China stellt eine Herausforderung für den Kern der Beziehungen zwischen der Region und den USA dar und schafft neue strategisch wichtige Abhängigkeitsverhältnisse mit China."
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Textstelle: "2021 entfielen nur zwei Prozent der gesamten FDI, die in die Volkswirtschaften der MENA-Region flossen, auf China – zehnmal weniger als Investitionen etwa aus Europa." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "wirtschaftlichen, politischen und militärischen Bindungen aufnehmen, die die dortigen Länder seit Jahrzehnten mit dem Westen, insbesondere mit den USA, unterhalten. Europa und Nordamerika sind nach wie vor die bei Weitem wichtigste Quelle für ausländische Direktinvestitionen (FDI), Kredite und humanitäre Hilfe. Chinesische FDI und Darlehen in der MENA-Region blieben bislang eher die Ausnahme, meist ausgebremst durch wirtschaftliche Schwierigkeiten und die politische Instabilität der Region. 2021 entfielen nur zwei Prozent der gesamten FDI, die in die Volkswirtschaften der MENA-Region flossen, auf China – zehnmal weniger als Investitionen etwa aus Europa. [13] Die Verschuldung gegenüber China wird in neun MENA-Ländern, für die Daten vorliegen, für 2021 auf 6,5 Milliarden US-Dollar geschätzt und macht damit weniger als ein Prozent der gesamten Auslandsschulden dieser Länder aus. [14] In äußerst instabilen Ländern wie Libyen, dem Libanon und Syrien haben sich die Hoffnungen, dass China in lokale Industrien und Infrastrukturen wie den Hafen von Tripoli im Libanon und die Eisenbahnlinie Beirut–Tripoli investieren würde, nicht erfüllt. Manche Projekte wie die 'Silk City' in Kuwait oder der Industriepark in Duqm, Oman, wurden ebenfalls aufgegeben oder kamen nur sehr langsam in Gang."
Quelle: Juhász, Réka and Steinwender, Claudia - Mehr als Protektionismus (Link)
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Textstelle: "[1] Kritiker hingegen argumentieren, dass in diesen Phasen die Wirtschaft trotz und nicht wegen der Industriepolitik gewachsen ist und führen Beispiele an, in denen spezifische Wirtschaftsförderung nicht mit Wachstum verbunden war." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Industriepolitik steht derzeit ganz oben auf der politischen Agenda der EU und der Vereinigten Staaten. Mit dem Inflation Reduction Act, dem CHIPS and Science Act, dem European Green Deal oder dem European Chips Act versuchen Regierungen, grüne Industrien zu fördern oder die geopolitische Abhängigkeit ihrer Wirtschaft zu reduzieren. Über die Sinnhaftigkeit und Effizienz von industriepolitischen Maßnahmen wird heftig gestritten: Befürworter verweisen auf Beispiele erfolgreicher Industrialisierungsepisoden, die von teilweise tiefgreifenden staatlichen Interventionen geprägt waren – zum Beispiel in den asiatischen Tigerstaaten. [1] Kritiker hingegen argumentieren, dass in diesen Phasen die Wirtschaft trotz und nicht wegen der Industriepolitik gewachsen ist und führen Beispiele an, in denen spezifische Wirtschaftsförderung nicht mit Wachstum verbunden war. [2] In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe von qualitativ hochwertigen Forschungsarbeiten zu diesem Thema veröffentlicht, die ein neues Licht auf die Debatte werfen. [3] Klar ist: Industriepolitik ist kein neues Phänomen. Beispiele aktiver staatlicher Einflussnahme lassen sich mindestens bis zu den Anfängen der Industriellen Revolution am Ende des 18."
Gefundene Interpretation: Wachstum sichert die Existenz oder macht sie erträglicher. [deskriptive Aussage]
Bestätigungslevel: weder bestätigt noch widerlegt
Einzelanalysen bzgl. relevanter Textstellen
Quelle: Hüther, Michael - "Wir sind zu weit gegangen" (Link)
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Textstelle: "Jetzt sind wir in einer Situation mit schwachem Wachstum, in der wir eigentlich feststellen müssten: Wachstum zu organisieren, ist nicht einfach, denn die Potenziale sind nicht mehr da." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Deutschland galt vor gut 20 Jahren als kranker Mann Europas. Damals hatten wir keine Probleme, die Lage zu erkennen: Wachstumsschwäche verbunden mit einer hohen, sehr beharrlichen Arbeitslosigkeit, in der Spitze über fünf Millionen Beschäftigungslose. Das war Auslöser für große Reformen. Jetzt sind wir in einer Situation mit schwachem Wachstum, in der wir eigentlich feststellen müssten: Wachstum zu organisieren, ist nicht einfach, denn die Potenziale sind nicht mehr da. Wir wissen um den Alterungsprozess. Arbeit verknappt sich. Das Bruttoinlandsprodukt kann nicht wachsen, wenn das Produkt aus Arbeitsvolumen und Produktivität je Stunde nicht steigt."
Quelle: Alexander, Grasse - Stabil fragil? (Link)
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Textstelle: "Auf mittlere und längere Sicht allerdings wird auch ihre Regierung mehr Wachstum generieren und Arbeitsplätze schaffen, kurzum: wirtschaftliche Erfolge vorweisen müssen, um nicht wie so viele vor ihr zu scheitern." (Bestätigungslevel für die Interpretation: im hohen Maße bestätigt)
Textstelle mit Textkontext
- "Gleichwohl dürften sich die sozioökonomischen Konfliktlinien beziehungsweise deren Niederschlag in den Wahlpräferenzen zugunsten der beiden großen politischen Lager kurzfristig als relativ stabil erweisen. Es ist derzeit nicht davon auszugehen, exogene Schocks einmal ausgenommen, dass die Politikfelder Wirtschaft und Soziales rasch zu einer deutlichen Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse beitragen werden, zumal andere Fragen, wie die von Migration und Identität, weiter virulent und dominant sind. Anders formuliert: Kurzfristig hat Meloni aus dieser Richtung wohl wenig zu befürchten, zumal sie koalitionsintern die unangefochtene Führungsfigur ist. Auf mittlere und längere Sicht allerdings wird auch ihre Regierung mehr Wachstum generieren und Arbeitsplätze schaffen, kurzum: wirtschaftliche Erfolge vorweisen müssen, um nicht wie so viele vor ihr zu scheitern. Fußnoten [1] Sofern nicht anders ausgewiesen, beruhen alle Angaben zu Wirtschaft und Staatsfinanzen auf Daten des Istituto Nazionale di Statistica (Istat). Siehe unter anderem Rapporto annuale 2024, Rom 2024; Le prospettive per l’economia italiana nel 2024–2025, 6.6.2024, http://www.istat.it/wp-content/ uploads/2024/06/previsioni-2024-2025.pdf; sowie weitere Statistiken unter http://dati.istat.it. [2] Zum PNRR siehe auch den Beitrag von Karoline Rörig in dieser Ausgabe (Anm."
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Textstelle: "[1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Allerdings ist die Sparneigung der privaten Haushalte weiterhin relativ hoch, was den Konsum bremst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2023 gegenüber 2022 um 0,9 Prozent zu, womit Italien die Wachstumsrate des Euroraums von 0,4 Prozent deutlich übertraf. Im Ergebnis befand sich das reale BIP 2023 erstmals wieder auf dem Vorkrisenniveau von 2007. [1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Nachdem die Arbeitslosenquote 2021 noch bei hohen 9,7 Prozent gelegen hatte, sank sie bis 2023 auf 7,8 Prozent. Die Beschäftigungsquote unter den 20- bis 64-Jährigen lag mit 66,3 Prozent knapp drei Prozentpunkte über dem Vorpandemieniveau von 2019. Dabei nahm die Zahl unbefristeter Arbeitsverträge zuletzt zu, was die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht."
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Textstelle: "Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2023 gegenüber 2022 um 0,9 Prozent zu, womit Italien die Wachstumsrate des Euroraums von 0,4 Prozent deutlich übertraf." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Ökonomischer Aufwärtstrend Wirtschaftlich befindet Italien sich seit Überwindung der Corona-Pandemie auf einem moderat positiven Entwicklungspfad, trotz aller Schwierigkeiten, die sich infolge des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine auch in Italien zeigen. Die Inflation ist deutlich rückläufig, nach 5,2 Prozent 2023 werden für 2024 sehr gute 1,6 Prozent erwartet. Allerdings ist die Sparneigung der privaten Haushalte weiterhin relativ hoch, was den Konsum bremst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2023 gegenüber 2022 um 0,9 Prozent zu, womit Italien die Wachstumsrate des Euroraums von 0,4 Prozent deutlich übertraf. Im Ergebnis befand sich das reale BIP 2023 erstmals wieder auf dem Vorkrisenniveau von 2007. [1] Für 2024 und 2025 erwartet das nationale Statistikamt Istat Wachstumsraten von etwa einem Prozent des BIP , da die Binnennachfrage leicht anziehen dürfte, ausgehend von den seit 2022 positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Nachdem die Arbeitslosenquote 2021 noch bei hohen 9,7 Prozent gelegen hatte, sank sie bis 2023 auf 7,8 Prozent."
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Textstelle: "Der Investitionszuwachs 2023 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr kann sich zwar sehen lassen, er soll sich jedoch in den kommenden Jahren deutlich abschwächen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Insgesamt ist in der aktuellen Wirtschaftspolitik Italiens, obwohl Meloni auch in diesem Politikfeld wichtige Entscheidungen in den Palazzo Chigi zieht, indes keine klare Linie zu erkennen. Es finden sich sowohl neoliberale als auch staatsinterventionistische Ansätze, angebots- und nachfragepolitische Maßnahmen gibt es gleichermaßen. Die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung Italiens gibt der Regierung freilich etwas Rückenwind, allerdings ist die Situation risikobehaftet und mithin fragil, zumal sich zahlreiche Faktoren der nationalen politischen Steuerung entziehen. Der Investitionszuwachs 2023 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr kann sich zwar sehen lassen, er soll sich jedoch in den kommenden Jahren deutlich abschwächen. Insofern wären fallende Leitzinsen der Europäischen Zentralbank in Italien sehr willkommen, um die privaten Investitionen anzukurbeln und zugleich die staatliche Refinanzierung zu erleichtern, zumal die haushaltspolitischen Spielräume mit dem Ende der Aussetzung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes (SWP) nicht größer werden. Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes Italien sieht sich, wie unter anderem auch Frankreich, seit Juni 2024 wieder mit einem Defizitverfahren der EU konfrontiert, dasselbe ist für 2025 zu erwarten. Voraussichtlich frühestens 2026 wird das Land ein Haushaltsdefizit von weniger als drei Prozent des BIP vorweisen können."
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Textstelle: "Zu der vorsichtig positiven Entwicklung trägt insbesondere der nationale Aufbau- und Resilienzplan (PNRR) bei, der 2021 im Rahmen des EU-Programms „NextGenerationEU“ aufgelegt wurde und Italien weiterhin umfängliche öffentliche Investitionen ermöglicht." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Das Haushaltsdefizit beziehungsweise die Nettoneuverschuldung ist auch unter der rechten Regierung rückläufig, wiewohl immer noch sehr hoch. Nach der Rekordneuverschuldung von 9,4 Prozent des BIP im Corona-Jahr 2020 sank dieser Wert bis 2023 schrittweise auf 7,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum fiel die Staatsverschuldung insgesamt von 155 auf 137,3 Prozent des BIP , was aber immer noch eine immense Bruttoschuld in Höhe von 2,86 Billionen Euro bedeutet. Zu der vorsichtig positiven Entwicklung trägt insbesondere der nationale Aufbau- und Resilienzplan (PNRR) bei, der 2021 im Rahmen des EU-Programms „NextGenerationEU“ aufgelegt wurde und Italien weiterhin umfängliche öffentliche Investitionen ermöglicht. [2] Obgleich zahlreiche Maßnahmen hinter den zeitlich gesteckten Zielen zurückbleiben und die Preise für Energie, Rohstoffe und Baumaterialien stark gestiegen sind, hat der PNRR laut Istat nicht nur bereits zu Aufholeffekten gegenüber anderen europäischen Volkswirtschaften geführt, sondern auch zu einer leichten Verringerung der strukturellen Unterschiede zwischen Nord- und Süditalien beigetragen. Durch neue Akzente bei der Umsetzung des Plans versucht Meloni, sich von der Vorgängerregierung unter Mario Draghi abzusetzen. So sollen großzügige Anreize beziehungsweise Steuererleichterungen für das produzierende Gewerbe und den Dienstleistungssektor die Finanzierung größerer staatlicher Projekte in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien sichern."
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Textstelle: "Hierbei spielt nicht nur der reformierte europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt eine Rolle, sondern auch das Auslaufen des Aufbau- und Resilienzplans PNRR im Jahr 2026." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Derzeit ist sie die beliebteste Spitzenpolitikerin des Landes. [22] Die „Marke Meloni“ erklärt somit zum großen Teil den Erfolg ihrer Partei. Aufgrund der fragilen Gesamtentwicklung und der mittelfristig schrumpfenden haushaltspolitischen Möglichkeiten für öffentliche Investitionen werden sozioökonomische Faktoren jedoch relevant bleiben und voraussichtlich alsbald wieder an Bedeutung gewinnen. Hierbei spielt nicht nur der reformierte europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt eine Rolle, sondern auch das Auslaufen des Aufbau- und Resilienzplans PNRR im Jahr 2026. Die sehr optimistischen Ankündigungen Melonis zum SWP könnten ihr politisch auf die Füße fallen, wenn letztlich doch noch Sparmaßnahmen notwendig werden. Es bleibt abzuwarten, ob die „Marke Meloni“ auch dann noch zieht. Gleichwohl dürften sich die sozioökonomischen Konfliktlinien beziehungsweise deren Niederschlag in den Wahlpräferenzen zugunsten der beiden großen politischen Lager kurzfristig als relativ stabil erweisen."
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Textstelle: "Auch die Aussichten für 2024/25 sind positiv: Es wird erwartet, dass die Beschäftigungsquote weiter steigt und die Arbeitslosenquote auf etwa 7 Prozent sinkt." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Die Beschäftigungsquote unter den 20- bis 64-Jährigen lag mit 66,3 Prozent knapp drei Prozentpunkte über dem Vorpandemieniveau von 2019. Dabei nahm die Zahl unbefristeter Arbeitsverträge zuletzt zu, was die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht. Der Beschäftigungsaufwuchs war im Süden prozentual sogar leicht höher als im Norden. Auch die Aussichten für 2024/25 sind positiv: Es wird erwartet, dass die Beschäftigungsquote weiter steigt und die Arbeitslosenquote auf etwa 7 Prozent sinkt. Zugleich ist die illegale Beschäftigung, die während der Pandemie drastisch gestiegen war, deutlich rückläufig. Die Jugendarbeitslosigkeit, also unter den 15- bis 24-Jährigen, ist ebenfalls gesunken. Mit 36,7 Prozent war sie 2023 im Süden Italiens, dem Mezzogiorno, allerdings nach wie vor erheblich höher als im nationalen Durchschnitt (22,7 Prozent), womit dieser Landesteil zu den Schlusslichtern in der EU zählt."
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Textstelle: "Auch die Quote derjenigen, die trotz eines Beschäftigungsverhältnisses von Armut bedroht sind, war 2022 mit 11,5 Prozent um zwei Prozentpunkte höher als nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09." (Bestätigungslevel für die Interpretation: im hohen Maße widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Besorgniserregend sind zudem die noch immer hohe Langzeitarbeitslosigkeit und der Anstieg der Armut. 2023 betrug die Quote der in absoluter Armut lebenden Personen in Italien 9,8 Prozent, das sind 5,7 Millionen Menschen. 2014 hatte die Armutsquote noch bei 6,9 Prozent gelegen. Auch die Quote derjenigen, die trotz eines Beschäftigungsverhältnisses von Armut bedroht sind, war 2022 mit 11,5 Prozent um zwei Prozentpunkte höher als nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09. Staatsfinanzen und öffentliche Investitionen Stabil fragil? Zur politökonomischen Situation Italiens nach der Europawahl 27.09.2024 / 19 Minuten zu lesen Alexander Grasse Italiens rechtsnationale Regierung ist gestärkt aus der Europawahl 2024 hervorgegangen. Die sozioökonomische Situation ist jedoch weiterhin fragil."
Quelle: Görg, Holger - Comeback der Industriepolitik? (Link)
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Textstelle: "Ist der Wachstumsunterschied darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen gefördert wurden, oder einfach darauf, dass diese Branchen per se andere Wachstumsaussichten haben?" (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Die Auswahl erfolgt also nicht zufällig, sondern in der Regel nach ökonomischen Kriterien. Es werden also Unternehmen oder Branchen gefördert, die ein anderes Wachstumspotenzial haben als andere, nicht geförderte Unternehmen. Bei einer solchen Ausgangslage ist es für die Forschung nicht einfach, nachzuweisen, ob die Wirtschaftspolitik einen Einfluss hatte. Ist der Wachstumsunterschied darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen gefördert wurden, oder einfach darauf, dass diese Branchen per se andere Wachstumsaussichten haben? Eine Reihe neuerer empirischer Studien nähert sich diesem Problem mit detaillierten theoretischen Modellen und neu entwickelten empirischen Methoden. Diese Studien liefern methodisch glaubwürdige Belege für die Hypothese, dass industriepolitische Maßnahmen wirksam sein können. [11] So zeigt beispielsweise die Analyse einer industriepolitischen Intervention in Südkorea in den 1970er Jahren, die insbesondere auf die Schwer- und Chemieindustrie abzielte, dass diese Politikmaßnahme den komparativen Vorteil der ausgewählten Industrie positiv beeinflusste und damit das Wachstum der Exportunternehmen und ihrer Zulieferer in diesen Sektoren nachhaltig ankurbelte."
Quelle: Kaeding, Michael - Wie soll die Union wachsen? (Link)
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Textstelle: "Kann sich die EU die Kosten für die Aufnahme von Ländern leisten, die viel ärmer als der EU- Durchschnitt sind und deren Wirtschaft weitgehend von der Landwirtschaft abhängt?" (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[4] Der Erweiterungsprozess der EU darf jedoch nicht wieder ins Stocken geraten, indem wir die alten Debatten, die frühere Erweiterungsrunden begleitet haben, wieder aufleben lassen: Wer soll wann und wie der EU beitreten? [5] Wer wann beitreten wird, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Können die EU- Institutionen eine höhere Mitgliederzahl überhaupt verkraften? Kann sich die EU die Kosten für die Aufnahme von Ländern leisten, die viel ärmer als der EU- Durchschnitt sind und deren Wirtschaft weitgehend von der Landwirtschaft abhängt? Klar ist, dass die Erweiterung die Disparitäten zwischen den Staaten und Regionen der EU erheblich vergrößern wird. Folglich wird sie unweigerlich Anpassungen des auf dem Bruttoinlandsprodukt basierenden EU-Haushalts erfordern. Entweder wird der Kuchen größer und das Gesamtbudget steigt – oder jeder bekommt ein kleineres Stück."
-
Textstelle: "War die Unterstützung der Erweiterung früher vor allem durch wirtschaftliche Interessen motiviert, so hat heute der Sicherheitsaspekt in Kombination mit einer wertebasierten Haltung an Bedeutung gewonnen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Polen und Schweden stehen dagegen exemplarisch für jene Gruppe von EU-Staaten, die nicht spezifisch an den Westbalkan denken, sondern traditionell zu den Befürwortern der EU-Osterweiterung gehören und sich daher federführend an der EU-Initiative Östliche Partnerschaft von 2009 beteiligt haben, um die Integration der Länder in der östlichen Nachbarschaft der Union stärker zu unterstützen, vor allem, um die Stabilität in der Region zu sichern. Der Krieg Russlands in der Ukraine hat bei ihnen zu einer spürbaren sicherheitspolitischen Präferenzverschiebung in Richtung Erweiterung geführt. Mit dem Krieg sind aber auch die Werte, die mit der Zugehörigkeit zum „Westen“ verbunden werden, wichtiger denn je geworden. War die Unterstützung der Erweiterung früher vor allem durch wirtschaftliche Interessen motiviert, so hat heute der Sicherheitsaspekt in Kombination mit einer wertebasierten Haltung an Bedeutung gewonnen. Darüber hinaus gibt es Länder wie Portugal, die trotz ihrer geografischen Entfernung am westlichen Rand der Union die Erweiterungsrunden als eine Form der Solidarität und der Begleichung einer „Schuld der Dankbarkeit“ unterstützt haben. Hier wird die Erweiterung der EU um den Westbalkan, die Ukraine, die Republik Moldau und Georgien im Kontext eines Prozesses der europäischen integrativen Solidarität verstanden. Die portugiesische Haltung steht zugleich aber auch exemplarisch für gesellschaftliche und politische Veränderungen innerhalb eines Landes – und dafür, dass sich nationale Diskurse verändern können."
Gefundene Interpretation: Demokratisierung, Geschlechtergerechtigkeit und Alphabetisierung sind wünschenswerte Entwicklungen. [normative Aussage]
Aussagen vom Typ 'normativ' wurden vom EvidenceSeeker nicht geprüft.
Gefundene Interpretation: Materielles Wachstum allein ist nicht ausreichend für eine gute Existenz. [normative Aussage]
Aussagen vom Typ 'normativ' wurden vom EvidenceSeeker nicht geprüft.
Gefundene Interpretation: Wachstum geht oft mit mehr Geschlechtergerechtigkeit einher. [deskriptive Aussage]
Bestätigungslevel: weder bestätigt noch widerlegt
Einzelanalysen bzgl. relevanter Textstellen
Quelle: Bayramoğlu, Yener - White Privilege (Link)
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Textstelle: "Crenshaw schlug daraufhin das Konzept der Intersektionalität vor – nicht nur als ein wichtiges feministisches Werkzeug, sondern auch als ein juristisches, um die Überlagerung unterschiedlicher Diskriminierungen vor Gericht erkennbar zu machen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Außerdem behaupteten sie, keine Diskriminierung auf Basis des Geschlechts auszuüben, denn es gebe ja schließlich auch Frauen in ihren Unternehmen. Allerdings waren dies ausschließlich weiße Sekretärinnen. Da es keinen diskursiven Rahmen für die spezifischen Ausschlussmechanismen gegen Schwarze Frauen gab, erkannten die Gerichte die Diskriminierung nicht an. Crenshaw schlug daraufhin das Konzept der Intersektionalität vor – nicht nur als ein wichtiges feministisches Werkzeug, sondern auch als ein juristisches, um die Überlagerung unterschiedlicher Diskriminierungen vor Gericht erkennbar zu machen. Ähnlich wie andere Konzepte von Diskriminierung beschäftigt sich auch Intersektionalität mit Identität – häufig geht es dabei um die Identität als Schwarze Frau, die Diskriminierung erlebt, einen Job nicht bekommt oder anderweitig ausgeschlossen wird. Das Konzept kann uns aber auch dabei helfen, den Blick auf die Position weißer Männer zu verschieben. Genauso wie sich unterschiedliche Diskriminierungserfahrungen gegenseitig überlagern und zu einer neuen Form von Diskriminierung führen können, entstehen durch die Überlappung unterschiedlicher Privilegien neue Formen der Vorherrschaft."
Textstelle: "Außerdem behaupteten sie, keine Diskriminierung auf Basis des Geschlechts auszuüben, denn es gebe ja schließlich auch Frauen in ihren Unternehmen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[7] Zwar gab es damals schon Antidiskriminierungsgesetze, Identität wurde aber als ein single issue verstanden – ganz so, als ob Schwarze nur Rassismus und Frauen nur Sexismus erleben würden. Die Erfahrungen Schwarzer Frauen auf dem Arbeitsmarkt konnten aber weder ausschließlich als Rassismus noch ausschließlich als Sexismus eingeordnet werden. Viele amerikanische Unternehmen behaupteten in Prozessen, die Schwarze Frauen gegen sie führten, sie hätten bei Einstellungsverfahren nicht rassistisch entschieden und verwiesen darauf, dass ja auch Schwarze Männer an ihren Produktionsbändern arbeiteten. Außerdem behaupteten sie, keine Diskriminierung auf Basis des Geschlechts auszuüben, denn es gebe ja schließlich auch Frauen in ihren Unternehmen. Allerdings waren dies ausschließlich weiße Sekretärinnen. Da es keinen diskursiven Rahmen für die spezifischen Ausschlussmechanismen gegen Schwarze Frauen gab, erkannten die Gerichte die Diskriminierung nicht an. Crenshaw schlug daraufhin das Konzept der Intersektionalität vor – nicht nur als ein wichtiges feministisches Werkzeug, sondern auch als ein juristisches, um die Überlagerung unterschiedlicher Diskriminierungen vor Gericht erkennbar zu machen."
Quelle: Wrohlich, Katharina - Erwerbsbeteiligung von Frauen (Link)
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Textstelle: "Eine solche Reform wäre daher mit einer (moderaten) Erhöhung sowohl der Erwerbsquote als auch der Wochenarbeitszeit von Frauen verbunden." (Bestätigungslevel für die Interpretation: im hohen Maße bestätigt)
Textstelle mit Textkontext
- "Es ist plausibel anzunehmen, dass für manche Frauen nicht nur das gemeinsame Nettojahreseinkommen, sondern auch das individuelle monatliche Nettoeinkommen eine Rolle spielt und sie daher bei einer Abschaffung der Lohnsteuerklassenkombination III/V ihr Arbeitsangebot etwas ausweiten würden. Noch besser wäre es allerdings, das Ehegattensplitting als solches zu reformieren, etwa in Form eines Realsplittings mit einem Transferbetrag in Höhe des Grundfreibetrags. In einem solchen System ist die steuerliche Freistellung des Existenzminimums beider Ehepartner gewährleistet, aber die Arbeitsanreize für Zweitverdienende werden spürbar erhöht. Eine solche Reform wäre daher mit einer (moderaten) Erhöhung sowohl der Erwerbsquote als auch der Wochenarbeitszeit von Frauen verbunden. [29] Die positiven Arbeitsangebotseffekte einer Reform des Ehegattensplittings könnten durch eine zusätzliche Abschaffung der Minijobs noch deutlich verstärkt werden. Für Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Rentner und Rentnerinnen könnten die Minijobs dagegen beibehalten werden. Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Arbeitskräftemangels ist es jedoch nicht nachvollziehbar, dass für Personen im Haupterwerbsalter eine niedrige wöchentliche Arbeitszeit in Form der geringfügigen Beschäftigung staatlich gefördert werden soll."
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Textstelle: "Es ist plausibel anzunehmen, dass für manche Frauen nicht nur das gemeinsame Nettojahreseinkommen, sondern auch das individuelle monatliche Nettoeinkommen eine Rolle spielt und sie daher bei einer Abschaffung der Lohnsteuerklassenkombination III/V ihr Arbeitsangebot etwas ausweiten würden." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Nur die zeitliche Verteilung der Steuerzahlungen und die Verteilung der Steuerlast zwischen den Ehepartnern würde sich verschieben. Inwieweit die Lohnsteuerklasse, die für abhängig Beschäftigte das monatliche Nettoerwerbseinkommen bestimmt, eine wesentliche Einflussgröße bei der Arbeitsangebotsentscheidung darstellt, ist schwer abzuschätzen. Die zentrale empirische Frage ist, ob das Arbeitsangebot vom individuellen monatlichen Nettoeinkommen abhängt oder ob sich die Verheirateten am gemeinsamen Nettojahreseinkommen orientieren, das über die Steuerklärung durch die Einkommensteuer bestimmt wird und von der Wahl der Lohnsteuerklassen unabhängig ist. Es ist plausibel anzunehmen, dass für manche Frauen nicht nur das gemeinsame Nettojahreseinkommen, sondern auch das individuelle monatliche Nettoeinkommen eine Rolle spielt und sie daher bei einer Abschaffung der Lohnsteuerklassenkombination III/V ihr Arbeitsangebot etwas ausweiten würden. Noch besser wäre es allerdings, das Ehegattensplitting als solches zu reformieren, etwa in Form eines Realsplittings mit einem Transferbetrag in Höhe des Grundfreibetrags. In einem solchen System ist die steuerliche Freistellung des Existenzminimums beider Ehepartner gewährleistet, aber die Arbeitsanreize für Zweitverdienende werden spürbar erhöht. Eine solche Reform wäre daher mit einer (moderaten) Erhöhung sowohl der Erwerbsquote als auch der Wochenarbeitszeit von Frauen verbunden."
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Textstelle: "Beispielsweise könnten die beiden Partnermonate, die jedem Elternteil individuell zustehen und nicht übertragbar sind, sukzessive erhöht werden." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[22] Mütter kehren schneller auf den Arbeitsmarkt zurück, wenn ihr Partner Elternzeit nimmt. [23] Darüber hinaus besteht die Hoffnung, dass durch eine von Beginn an stärkere Beteiligung der Väter an der Kinderbetreuung und anderen unbezahlten Sorgearbeiten viele geschlechtsspezifische Ungleichheiten, die mit dem Gender Care Gap zusammenhängen, abgebaut werden können, wie beispielsweise die hohe Teilzeiterwerbstätigkeit von Frauen mit älteren Kindern. Die Elemente des Elterngeldes, die die gleichmäßigere Aufteilung der Kinderbetreuung fördern, sollten daher ausgebaut werden. Beispielsweise könnten die beiden Partnermonate, die jedem Elternteil individuell zustehen und nicht übertragbar sind, sukzessive erhöht werden. [24] Vorbild für ein solches Modell könnte die Elternzeitregelung in Island sein, wo jedem Elternteil individuell sechs Monate Elternzeit zustehen, von denen jeweils sechs Wochen auf den anderen Elternteil übertragen werden können. Bei einer Reform des Elterngeldes ist allerdings zu beachten, dass die monatlichen Mindest- und Höchstbeträge des Elterngeldes (300 beziehungsweise 1.800 Euro) seit seiner Einführung nicht angepasst wurden. Eine solche Anpassung wäre angesichts der hohen Inflationsraten der vergangenen Jahre dringend erforderlich."
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Textstelle: "[28] Reformen in diesen Bereichen hätten das Potenzial, sowohl die Erwerbsbeteiligung als auch die durchschnittliche Arbeitszeit verheirateter Frauen zu erhöhen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Erst bei einer Wochenarbeitszeit, die deutlich über der Minijobgrenze liegt, können sie das gleiche Nettoeinkommen wie mit einem Minijob erzielen. Diese negativen Arbeitsanreize werden durch die beitragsfreie Mitversicherung von Ehepartnern in der gesetzlichen Krankenversicherung noch verstärkt. Die negativen Anreizwirkungen dieses Zusammenspiels sind seit Langem bekannt und empirisch in zahlreichen Studien untersucht und belegt worden. [28] Reformen in diesen Bereichen hätten das Potenzial, sowohl die Erwerbsbeteiligung als auch die durchschnittliche Arbeitszeit verheirateter Frauen zu erhöhen. Ein Reformvorschlag aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung sieht vor, die Lohnsteuerklassenkombination III/V abzuschaffen. Alle Ehepaare müssten dann die Kombination IV/IV wählen. Ob eine solche Reform das Arbeitsangebot verheirateter Frauen deutlich erhöhen würde, ist im Vorhinein schwer zu beurteilen."
Quelle: Daphne, Hahn - Reproduktive Gesundheit (Link)
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Textstelle: "2642–2692; Ann Starrs, A Lancet Commission on Sexual and Reproductive Health and Rights: Going Beyond the Sustainable Development Goals, in: The Lancet 9999/2015, S." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Fußnoten [1] Vgl. Doris Chou et al., Sexual Health in the International Classification of Diseases (ICD): Implications for Measurement and Beyond, in: Reproductive Health Matters 46/2015, S. 185–192; Ann M. Starrs et al., Accelerate Progress – Sexual and Reproductive Health and Rights for All: Report of the Guttmacher-Lancet Commission, in: The Lancet 10140/2018, S. 2642–2692; Ann Starrs, A Lancet Commission on Sexual and Reproductive Health and Rights: Going Beyond the Sustainable Development Goals, in: The Lancet 9999/2015, S. 1111f. ; WHO (Hrsg. ), Sexual Health, Human Rights, and the Law, Genf 2015."
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Textstelle: "Entscheidungen rund um eine Schwangerschaft, einschließlich jener zum Schwangerschaftsabbruch, sind ganz erheblich von den Umständen der sexuellen Gesundheit und den persönlichen, sozialen und ökonomischen Ressourcen eines Menschen beeinflusst." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Indem sie es Individuen ermöglichen, ihre sexuellen Erfahrungen ohne Sorge zu genießen, spielen Verhütungsmethoden eine wesentliche Rolle bei der Förderung einer selbstbestimmten und beglückenden Sexualität. Ähnliches gilt für den Bereich Schwangerschaft (und Schwangerschaftsabbruch). Eine Schwangerschaft beeinflusst nicht nur die körperliche Gesundheit einer Person, sondern auch ihr sexuelles Leben und ihre psychische Gesundheit. Entscheidungen rund um eine Schwangerschaft, einschließlich jener zum Schwangerschaftsabbruch, sind ganz erheblich von den Umständen der sexuellen Gesundheit und den persönlichen, sozialen und ökonomischen Ressourcen eines Menschen beeinflusst. Familienplanung und Verhütung Ein Beispiel, das das komplexe Wechselspiel zwischen individuellen Vorstellungen, gesellschaftlichen Erwartungen und Ungleichheiten beim Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen verdeutlicht, ist das Thema Familienplanung und Verhütung. Familienplanung beschreibt den Prozess, durch den Individuen oder Paare die Anzahl und den Zeitpunkt der Geburt ihrer Kinder bestimmen. Sie ist ein integraler Bestandteil der persönlichen Lebensgestaltung, kann aber nicht nur als eine Reihe von persönlichen oder paarbezogenen Entscheidungen zur Frage des Zusammenlebens verstanden werden, sondern ist ein komplexer Vorgang, der von verschiedenen gesellschaftlichen Diskursen, Strukturen und rechtlichen Regelungen beeinflusst wird."
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Textstelle: "In jüngeren Diskussionen wurde das Konzept der sexuellen und reproduktiven Gesundheit um zusätzliche Themen erweitert, darunter um das der sexuellen Orientierung, Intersexualität und der damit einhergehenden Diskriminierung und Stigmatisierung." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "[9] Auf der Kairo-Konferenz wurde auch der Begriff „Reproductive Health“ geprägt, durch den Reproduktion, Sexualität und Gesundheit erstmals explizit mit den allgemeinen Menschenrechten verknüpft wurden. [10] Dies schloss Rechte wie jenes auf gewaltfreie Partnerschaften und sexuelle Selbstbestimmung ein, deckte aber auch Themenbereiche wie Familienplanung, Mütter- und Kindersterblichkeit, Teenagerschwangerschaften, assistierte Reproduktion oder die Prävention gegen häusliche Gewalt ab. Obwohl die Konvention der 179 teilnehmenden Staaten auf den Grundwerten von Selbstbestimmung, Autonomie und Menschenwürde basierte, blieb das Recht auf Schwangerschaftsabbruch ausdrücklich ausgeklammert. In jüngeren Diskussionen wurde das Konzept der sexuellen und reproduktiven Gesundheit um zusätzliche Themen erweitert, darunter um das der sexuellen Orientierung, Intersexualität und der damit einhergehenden Diskriminierung und Stigmatisierung. Auch die Themen sexuelles Vergnügen, sexuelle Funktionsstörung, die Prävention und Behandlung sexuell übertragbarer Krankheiten sowie der Anspruch auf umfassende Aufklärung in sexuellen und reproduktiven Fragen spielen hier eine Rolle. Zahlreiche internationale Dokumente zu Sexualität und Reproduktion haben in den vergangenen zehn Jahren dazu beigetragen, diese Themen vermehrt in den Fokus nationaler und internationaler Debatten zu rücken. [11] Reproduktive und sexuelle Gesundheit sind eng miteinander verwoben, da Entscheidungen und Zustände im einen Bereich direkte Auswirkungen auf den anderen haben."
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Textstelle: "wurde dieses Recht erweitert und umfasste nun auch das Recht auf Zugang zu Bildung und Informationen über Verhütungsmethoden sowie die Nutzung entsprechender Dienste und Mittel für eine selbstbestimmte Geburtenkontrolle." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "wurde dieses Recht erweitert und umfasste nun auch das Recht auf Zugang zu Bildung und Informationen über Verhütungsmethoden sowie die Nutzung entsprechender Dienste und Mittel für eine selbstbestimmte Geburtenkontrolle. [7] Der Zugang zu Verhütung, wie wir ihn heute kennen, ist also ein Ergebnis langjähriger internationaler Diskussionen. [8] Die anhaltenden Debatten über die Anerkennung von Sexualität als integraler Bestandteil der Menschenrechte mündeten 1994 auf der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo in einen internationalen Konsens, der insbesondere durch die globale HIV/AIDS-Krise möglich wurde, die gemeinschaftliches Handeln erforderte. [9] Auf der Kairo-Konferenz wurde auch der Begriff „Reproductive Health“ geprägt, durch den Reproduktion, Sexualität und Gesundheit erstmals explizit mit den allgemeinen Menschenrechten verknüpft wurden."
Quelle: Catherina, Hinz - 30 Jahre Kairo-Konferenz (Link)
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Textstelle: "Am deutlichsten zeigt sich dieser Zusammenhang in vielen afrikanischen Staaten südlich der Sahara, wo die Geburtenziffern im weltweiten Vergleich weiterhin hoch sind und nur langsam zurückgehen." (Bestätigungslevel für die Interpretation: weder bestätigt noch widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Erfahrungsgemäß bedeutet das auch anhaltend hohe Kinderzahlen. Denn es fehlt nicht nur an Mitteln und Wegen, die eigene Familiengröße zu planen. In armen Familien sind Kinder häufig auch wichtige Arbeitskräfte und eine Absicherung für die Eltern im Alter. Am deutlichsten zeigt sich dieser Zusammenhang in vielen afrikanischen Staaten südlich der Sahara, wo die Geburtenziffern im weltweiten Vergleich weiterhin hoch sind und nur langsam zurückgehen. Im Schnitt bekommt eine Frau in Subsahara-Afrika mehr als vier Kinder. Das sind etwa doppelt so viele wie im globalen Durchschnitt. Während in anderen Weltregionen die Bevölkerungen aufgrund niedriger Kinderzahlen – in mehr als der Hälfte aller Länder weltweit liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei unter zwei – zunehmend altern und teilweise zu schrumpfen beginnen, wachsen sie dort weiterhin stark."
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Textstelle: "[10] Frauen, die finanziell schlechter gestellt sind, eine Behinderung haben oder aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden, haben nach wie vor oft einen schlechteren Zugang zu Familienplanung, Schwangerschaftsvorsorge und Geburtshilfe." (Bestätigungslevel für die Interpretation: im hohen Maße widerlegt)
Textstelle mit Textkontext
- "Das zeigt auch der aktuelle Weltbevölkerungsbericht des UNFPA: Vor allem die weltweit am stärksten benachteiligten Frauen sind in ihrem Recht auf sexuelle und reproduktive Gesundheit weiterhin deutlich eingeschränkt. Laut dem Bericht können ein Viertel der Frauen in rund 70 Ländern noch immer nicht grundlegendste Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und beispielsweise Sex mit ihrem Mann oder Partner ablehnen. Beinahe jede zehnte Frau kann nicht frei entscheiden, ob sie verhütet oder nicht. [10] Frauen, die finanziell schlechter gestellt sind, eine Behinderung haben oder aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden, haben nach wie vor oft einen schlechteren Zugang zu Familienplanung, Schwangerschaftsvorsorge und Geburtshilfe. Etwa 218 Millionen Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die gerne eine Schwangerschaft vermeiden möchten, haben weiterhin keinen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln. [11] Das Ergebnis sind häufige unbeabsichtigte Schwangerschaften; in Afrika trifft dies auf 43 Prozent aller Schwangerschaften zu. Millionen dieser Schwangerschaften enden jedes Jahr mit einer unsicheren Abtreibung."
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